Die kleine Welt der Süsswasser-Gastrotrichen
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Chaetonotus (C. ) hoanicus

  • Ordnung: CHAETONOTIDA Remane, 1925
    • UnterOrdnung: PAUCITUBULATINA d'Hondt, 1971
      • Familie: CHAETONOTIDAE Gosse, 1864
        • Unterfamilie: CHAETONOTINAE Kisielewski, 1991
          • Gattung: Chaetonotus Ehrenberg, 1830
            • Untergattung: Chaetonotus Ehrenberg, 1830
              • Art: hoanicus Schwank, 1990
scetch
(nach (Schwank, 1990))
Länge ( flaschenförmig ):
200 µm - 260 µm

Breite:
45 µm - 55 µm

Kopfbreite ( fünflappig ):
35 µm

µm

Furkalänge:
35 µm - 38 µm

Haftröhrchen:
75% der Furka

Pharyx ( zylindrisch, terminal leicht geschwollen ):
70 µm - 80 µm

Munddurchmesser ( rund ):
11 µm

Dorsale Schuppen:
Kopf: 18-19 Reihen; Rumpf 10-11 Reihen mit insgesammt je 33-40 dünner, sich stark überlappender siebeneckiger bis rechteckiger Schuppen (19µm x 9µm), die einen Stachel (2µm - 40µm) mit Nebenspitze tragen; kurz bestacheltes Feld am Hinterende

Ventrale Schuppen:
ventrales Zwischenfeld mit zwei gebogenen, gekielten Terminalplatten;8-9 Reihen Kielschuppen (zum Teil bestachelt); in der Pharynx-Region ovale, glatte Schuppen

Ökologie:
Moor; Sumpfgewässer

Ähnliche Arten:
variable Art; ähnlich zu C. (C. ) similis (abgenzbar durch Schuppenform und Änderung der Stachellänge); C. (C. ) maximus (keine Nebenspitzen); C. (C. ) heterospinosus (gedrundener); C. (C. ) pilaga (Schuppenform und Terminalstacheln)

Besonderheiten:
Ausgeprägtes System von Pharynx-Adern

Fundorte:


Chaetonotus hoanicus ist ein sehr seltener Gastrotrich, der bisher nur von Schwank beobachtet wurde. Deshalb möchte ich ihn etwas näher beschreiben.
Das Hauptmerkmal von Ch. hoanicus ist der abrupte Übergang von einem unbestachelten Kopfbereich zu einem relativ lang bestachelten Rücken:


Ch. hoanicus: Änderung der dorsalen Bestachelung

Die Beschuppung des Hals- /Kopfbereichs besteht aus nahezu runden, nur mit einem extrem kurzen - oft nur erahnbaren - Stachel, versehenen stark überlappenden Schuppen:


Ch. hoanicus: Änderung der dorsalen Beschuppung am Hals

Mit einem abrupten Übergang zu lang bestachelten Schuppen wird der Bereich der Rumpfbeschuppung deutlich abgetrennt. Die Rumpfschuppen sind relativ groß, grob fünf eckig und haben einen großen Ausschnitt am Hinterende. An dessen Spitze entspringen ca. 15-20 µm lange Stacheln, die distal mit einer Nebenspitze versehen sind.


Ch. hoanicus: Änderung der dorsalen Rumpf-Bestachelung

In der Afterregion schließt sich ein kurzbestacheltes Feld an. In den Zehenausschnitt ragen einige auffällige, längere Stacheln.


Ch. hoanicus: Änderung der dorsalen Bestachelung der Afterregion

Die genaue Schuppenform wird erst deutlich, wenn es gelingt, Schuppe abzulösen:


Ch. hoanicus: Dorsale Einzelschuppen aus dem Rückenfeld

Auffällig ist die besonders ausgeprägte stimmgalbelförmige Strukturierung der Pharynxoberfläche, die die Mundhöhle mit den Drüsen ind der Pharynx-Wand (siehe Pharynx) verbindet:


Ch. hoanicus: Struktur auf Pharynx-Oberfläche

Filmt man ein lebendes Exemplar von Ch. hoanicus mit dem Fokus auf diese “Adern”, wird eine deutliche Strömung innerhalb dieser Strukturen sichtbar, die auf eine drüsenartige Funktion hindeuten:


Ch. hoanicus: Film über Strömung in den “Pharynxadern” ( https://www.youtube.com/watch?v=tIhu4Xhe14U )

Literatur:

(Schwank, 1990)