dicke, gerade Stacheln am Hinterende der Schuppen (selten gebogen)
alle Stacheln +/- gleich lang, Länge nimmt nach hinten leicht zu
manchmal Gruppen mit verlängerten Stacheln
Arten
21 Arten:
Chaetonotus (P. ) acanthocephalus Dorsal: 5 Reihen mit je 15-18 querovalen Schuppen (5 x 10 µm), die sich nicht berühren; am Kopf dorsal und lateral 5-7 charakteristische Stachelschuppen; kleine Stacheln 6-7 µm; Gruppen von Großstacheln 8-22 µm Ventral: Ventrales Zwischenfeld am Kopf 3 sich berührende Platten; sonst elliptische Platten; in Darmregion manchmal 3 Rehen von kleineren elliptischen Platten
Chaetonotus (P. ) acanthodes Dorsal: 10 Reihen mit je 20-25 stark überlappende, abgerundet dreickige Schuppen (5 µm - 8.5 µm) mit stark aufgewölbten Rand (Rand erscheint doppelt) mit kurzen Stacheln (7 µm); 7 - 12 einfache Gürtelstacheln (6.5 µm - 16.5 µm) in alternierenden Reihen; Schuppen hinter Stachelgürtel meist unbestachelt Ventral: 4 längliche Terminalplatten mit Kiel; 8-9 Reihen kleiner Kielschuppen
Chaetonotus (P. ) cordiformis Dorsal: 7 Reihen mit fe 20 dünnen, querovalen bis verkehrt herzförmigen Schuppen, die sich nur wenig berühren; Stacheln (10-39 µm) entspringen etwas hinter Schuppenmitte; Nebenspitze relativ weit vom distalen Ende entfernt; drei Paar lange laterale Stacheln (34-46 µm) überragen die Zehen um das doppelte ihrer Länge; zwischen den Zehen 3 dorsale Stacheln, die die Zehen etwas überragen Ventral: Ventrales Zwischenfeld mit +11 Reihen kurz bestachelter winzigen Schuppen
Dorsale Schuppen: 5 Reihen mit je 15-18 querovalen Schuppen (5 x 10 µm), die sich nicht berühren; am Kopf dorsal und lateral 5-7 charakteristische Stachelschuppen; kleine Stacheln 6-7 µm; Gruppen von Großstacheln 8-22 µm
Ventrale Schuppen: Ventrales Zwischenfeld am Kopf 3 sich berührende Platten; sonst elliptische Platten; in Darmregion manchmal 3 Rehen von kleineren elliptischen Platten
Ökologie: Moorgewässer, selten, sehr variabel
Besonderheiten: sehr variabel bezüglich Stachelgröße - möglicherweise eine Reihe von Unterarten
Ein sehr seltener und seltsamer Bauchhärling ist der nahezu drehrunde Chaetonotus (P.) acanthocephalus mit seiner unregelmäßigen Bestachelung und den großen, runden Schuppen:
Ch. acanthocephalus: Fokus auf das dorsale Schuppenkleid
Ventral trägt das Tier am Kopf große kutikulare Platten die sich zum Hinterende hin in runde, kurzbestachelte Schuppen wandeln:
Ch. acanthocephalus: ventral
Mazeriert man das Tier mit Eisessig, wird die für die Untergattung Primochaetus typischen Schuppenform besonders deutlich:
Ähnliche Arten: durch Stachelgürtel und doppeltem Schuppenrand gut abgrenzbar
Besonderheiten: Stachelgürtel und doppeltem Schuppenrand
Ein weiterer Vertreter der Untergattung Primochaetus ist der kleine Bauchhärling Ch. (P.) acanthodes, der durch seine deutlichen, stachellosen Schuppen mit “doppelter” Vorderkontur und einem Gürtel langer Stacheln am Hinterleib auffällt:
Ch. acanthodes: dorsale Schuppen
Erst in der Seitenansicht erkennt man, dass der Stachelgürtel durchgängig die Rückenseite des Tieres umfasst:
Ch. acanthodes: Seitenansicht
Das ventrale Zwischenfeld ist mit ca. 8 Reihen kleiner, rundlicher Kielschuppen bedeckt. Den hinteren Abschluss bilden vier rechteckige, schmale Kielplatten:
Ch. acanthodes: ventrale Beschuppung
Im Querschnitt wird klar, dass die Schuppen stark gebogen sind. Dadurch entsteht die “Doppelkontur” im o0ischen Schnitt. Am Pharynxeingang sitzen bei den von mir gefundenen Tieren ein bis zwei Zähne:
Dorsale Schuppen: 7 Reihen mit fe 20 dünnen, querovalen bis verkehrt herzförmigen Schuppen, die sich nur wenig berühren; Stacheln (10-39 µm) entspringen etwas hinter Schuppenmitte; Nebenspitze relativ weit vom distalen Ende entfernt; drei Paar lange laterale Stacheln (34-46 µm) überragen die Zehen um das doppelte ihrer Länge; zwischen den Zehen 3 dorsale Stacheln, die die Zehen etwas überragen
Ventrale Schuppen: Ventrales Zwischenfeld mit +11 Reihen kurz bestachelter winzigen Schuppen
Besonderheiten: Brutpflege: dekorieren der Eier mit Detritus; var. bernensis hat keine Nebenspitzen
Ch. cordiformis zeigt im Querschnitt den typischen Aufbau limnischer Gastrotrichen. Auffallend sind die relativ wenigen, langen und stark gebogenen Schuppenstacheln:
Ch. cordiformis: Querschnitt
In der Seitenansicht zeigt sich die enorme Länge der mit einer Nebenspitze versehenen Stacheln:
Ch. cordiformis: Seitenansicht
Diese langen Stacheln erschweren es sehr, gute Fotos von den Tieren zu machen, da das Festlegen der Tiere mit dem Deckglas die natürliche Anordnung der Stacheln stark stört. Deshalb sollte versucht werden, das Erscheinungsbild der Tiere freischwimmend zu erfassen:
Ch. cordiformis: freischwimmendes Exemplar mit Fokus auf die Schuppenstacheln
Hochauflösende Aufnahmen werden erst bei etwas gepressten Tieren möglich. Erst hier wird die rundliche Schuppenform mit den mit einer Nebenspitze versehenen Schuppenstacheln sichtbar. Die Nebenspitze sitzt relativ weit von dem Stachelende der Tiere entfernt.
Ch. cordiformis: Stachelschuppen mit Nebenspitze
Viele der gefundenen Exemplare wiesen eigenartige kugelförmige Körper im Inneren auf, die ich für (Dauerformen? von) Parasiten halte:
Ch. cordiformis: kugelförmige Einschlüsse
Die Schuppen der Tiere sind erst nach dem Ablösen gut beurteilbar. Hier erkennt man die namesgebende “Herzform” der rundlichen Schuppen mit Einbuchtung:
Ch. cordiformis: herzförmige Schuppen
Ch. cordiformis ist einer der wenigen Gastrotrichen, der nach der Eiablage eine Art “Brutpflege” betreibt. Nach der Eiablage transportiert die Mutter Detritus aus der Umgebung des Ablageortes in Ihrem Pharynx zum EI und klebt dieses Material an die Eischale. Im Ergebnis werden die Eier vollständig von Detritus bedeckt und durch ihn vor Feinden geschützt:
Ch. cordiformis: Brutpflege - Film durch anklicken starten