Heterolepidoderma macrops
110 µm - 150 µm
Breite:
30 µm
Kopfbreite ( fünflappig ):
25 µm - 28 µm
µm
Furkalänge:
15 µm - 16 µm
Haftröhrchen (dünn, terminal verdickt):
67% der Furka
Pharyx ( zylindrisch, terminal geschwollen ):
36 µm - 38 µm
Munddurchmesser ( rund ):
4.5 µm
Dorsale Schuppen:
22-27 Reihen mit je 25-40 dünne, elliptische Kielschuppen (2 µm lang) ohne terminalem Stachel; Zehen unbeschuppt
Ventrale Schuppen:
zwei kleine, gekielt Terminalplatten, sonst nackt
Ökologie:
sehr weit verbreitet
Ähnliche Arten:
H. ocellatum : größere, weniger Schuppen; beschuppte Zehen und vZwf
Besonderheiten:
meist relativ große Pseudozellen
Fundorte:
Heterolepidoderma macrops ist eine der häufigsten und verbreitetsten Heterolepidoderma-Arten und wurde früher sicherlich oft mit H. ocellatum verwechselt, von der er sich - abgesehen von einigen schwer zu sehenden Einzelheiten - vor allem durch die größere Schuppenzahl unterscheidet:
Dorsale Ansicht; oc: Pseudozellen; ss: Sinnesschuppen
Bei den meisten Tieren sind die an Augen erinnernde Pseudozellen sehr auffällig, die aber keine sensorische Funktion besitzen. Die hinteren Sinneshaare sitzen auf kleinen, dreieckigen “Sinnesschuppen”.
Dorsal mit Fokus auf die dorsalen terminalen Schuppen (dts)
Die Zehen der Tiere sind unbeschuppt. Das Schuppenkleid endet mit einem Paar relativ großer Kielschuppen an der Zehenbasis.
Querschnitt
Im Schnitt erkennt man, dass die kleinen Schuppen - im Gegensatz zu H. ocellatum - keinen distalen Fortsatz tragen. Der Pharynx ist an beiden Seiten leicht geschwollen.
Ventrale Ansicht mit Terminalplatten (tp)
Ventral trägt das Tier lediglich ein Paar kleiner, ovaler Terminalplatten. Der Rest des ventralen Zwischenfeldes ist - bis auf einige sehr dünne und schwer zu sehende ovale Schüppchen - unbeschuppt. Die Haftröhrchen sind terminal verdickt.
Färbung der Zellkerne mit Methylgrün; B C D: Kerne des Gehirns; A: Übersicht
Färbt man H. macrops mit einem selektiven Kernfarbstoff wie Methylgrün, werden lediglich die Zellkerne der Tiere gefärbt. Dadurch erhält man einen guten Überblick über die Struktur des Gehirns. Deutlich ist in der Teilabbildung B der kernfreie Bereich dorsal des Pharynx zu erkennen, der bei (Zelinka, 1889) und (Remane, 1936) als “dorsale Kommissur”, also eine kernfreie Verbindung der beiden Gehirnhälften aus Nervenfasern, bezeichnet wird und die auch bei neueren Untersuchungen bestätigt wird (Schmidt-Rhaesa und Holger Rothe, 2014) . Senkt man den Fokus auf die Mittelebene des Pharynx (Teilabbildung C) erkennt man den aus wenigen Zellen bestehenden Pharynx, der beidseitig von Gehirnzellen umgeben ist. Ventral ist keine Verbindung der beiden Gehirnhälften unterhalb des Pharynx zu erkennen. Das Gehirn umschließt also nicht den Pharynx vollständig und grenzt die Tiere zu den Cycloneuralia ab. Die bereits ungefärbt auffälligen Pseudozellen erweisen sich als mit Methylgrün färbbar - eine starkes Indiz dafür, dass es sich bei diesen Strukturen um die prominenten Zellkerne der sensorischen Nervenzellen der Tasthaare handelt.
Schuppenpräparation mit Eosin
Die Schuppenform der kleinen dorsalen Kielschuppen von H. macrops sind im Schuppenverbund am lebenden Tier nicht genau zu beurteilen. Eine genauere Schuppenpräparation zeigt eindeutig die ovale Form der Schuppen, die - im Gegensatz zu H. ocellatum - keine distale Spitze tragen.
Postparthenogenetische- (Zwitter-) Phase; sp: Spermabündel; X: X-organ
Nach einer Phase mit parthenogenetische Fortpflanzung treten die Tiere in die sogenannte “Postpathenogenetische Phase” ein. In diesem Lebensabschnitt bilden sich die Tiere zu Zwitter um und entwickeln gleichzeitig Eier und Sperma, das in Bündeln ventral seitlich des Darms erzeugt wird - sie bilden sich zu echten Zwitter um.
Bei H. macrops sind die Spermatoiden spindelförmig. Gleichzeitig wird ein zweiteiliges, sogenanntes X-Organ mit unbekannter Funktion gebildet. Hier besteht das X-Organ aus zwei kugelförmigen, sekretgefüllten Zysten, die mit einem Steg (oder Verbindungsgang) verbunden sind.
(Kisielewski, 1981)