Die kleine Welt der Süsswasser-Gastrotrichen
Wechsel zwischen Dunkel/Hell/Auto ModusWechsel zwischen Dunkel/Hell/Auto ModusWechsel zwischen Dunkel/Hell/Auto ModusZurück zur Startseite

Doppeltes Deckglas

Gastrotrichen sind Tiere, bei denen sich die Ober- und Unterseite stark unterscheiden. Oft ist es nötig, sowohl die ventrale als auch die dorsale Seite genau zu beobachten. Wenn man eine Tier mit einem Deckglas-Kompressorium beobachtet, kann meist nur eine Seite exakt beobachtet werden. Die andere Seite ist nur zugänglich, wenn man durch das Tier hindurch fokussiert. Dies hat aber - gerade bei hoch auflösenden Objektiven - große optische Qualitätseinbußen zufolge. Man kann dann nur versuchen, das Tier durch Verschieben des Deckglases zu drehen. Leider hat diese Methode aber nur bei drehrunden Objekten eine Aussicht auf Erfolg und endet bei Gastrotrichen meist letal… 😢

Doppeltes Deckglas
diagonales doppeltes Deckglas
Vaselinesteg in gelb
Um eine beidseitige Beobachtung zu ermöglichen, kann man das Objekt zwischen zwei Deckgläser einschließen und bei Bedarf den gesamten Deckglasstapel auf dem Objektträger wenden. Dazu verwendet man zwei unterschiedlich große Deckgläser. Das größere Deckglas (z. B. 20x20 mm) heftet man mit einem kleinen Tropfen destilliertem Wassers auf einen Objektträger. Das Deckglas sollte diagonal ausgerichtet sein, um es bei Bedarf leicht an den gegenüberliegenden Ecken greifen zu können. Auf dieses Deckglas bringt man mit einer Pipette das zu beobachtende Objekt. ein zweites, kleineres Deckglas (18x18 mm) wird an zwei Rändern (wie im Beitrag Deckglas-Kompressorium beschrieben) mit einem Vaselinesteg versehen kontrolliert auf das untere Deckglas mit der Probe gedrückt und das Objekt dadurch zwischen den beiden Deckgläsern festgehalten.

Das Objekt kann nun mit der gewohnten optischen Qualität an der Oberseite beobachtet werden. Ist die Beobachtung von dieser Seite aus beendet, wird (wenn noch nicht erfolgt) ein Tropfen Immersionsöl auf das Deckglas gegeben und der Deckglasstapel an den überstehenden Ecken vom Objektträger gelöst. Der Stapel wird gedreht und mit der eingeölten Seite auf den Objektträger gelegt. Jetzt kann die Beobachtung von der nun oben liegenden, früheren Unterseite aus erfolgen. Durch die Verwendung unterschiedlicher Deckglasgrößen wird sichergestellt, dass man beim Drehen des Deckglasstapel nur ein Deckglas berührt und die Deckgläser nicht gegeneinander verschiebt.