Ichthydium (F. ) tanytrichum
74 µm - 126 µm
Breite:
20 µm - 22 µm
Kopfbreite ( dreilappig / rund ):
17 µm - 17 µm
Halsweite:
13 µm µm
Furkalänge:
10 µm
Haftröhrchen (zangenförmig, zugespitzt):
100% der Furka
Pharyx ( zylindrisch, terminal geschwollen ):
20 µm - 22 µm
Munddurchmesser ( rund ):
5.5 µm
Dorsale Schuppen:
nur dreieckige Basischuppen der terminalen Setolae
Ventrale Schuppen:
nackt bis auf zwei rechteckige, ungekielte Terminalplatten; Wimpernreihen am Rumpf in 4 Paar Wimpernbüschel aufgelöst; Wimpernbänder am Kopf vereinigt
Ökologie:
In Sphagnum / Moor
Ähnliche Arten:
I. (F. ) skandicum : Zusätzliche dorsale Schuppen an Hinterende
Besonderheiten:
Sehr lange dorsal sichtbare Wimpern (27µm); sehr selten, bisher nur wenige Exemplare in Italien und Schweden
Fundorte:
Ichthydium (Furficulichthys) tanytrichum ist ein sehr seltener Bauchhärling, der seit seiner Erstbeschreibung 1982 in Italien (Balsamo, 1982) nur noch aus Schweden - als ein Einzelexemplar - gemeldet wurde (Kånneby et al., 2009) . Der hier gezeigt Fund aus dem Österreichischen Lauchseemoor ist das dritte weltweit bekannte Vorkommen dieser Art.
Mit einer Größe von ca. 130µm sind die Tiere der gefundenen Population etwa genauso groß wie die in Schweden gefundenen Tiere. Die italienischen Tiere der Erstbeschreibung waren signifikant kleiner (ca. 74µm). Bereits Kånneby äußerte den Verdacht, dass die Erstbeschreibung auf juvenilen Tieren fußt, da das von ihm gefundene erwachsene Tier mit 127µm deutlich größer war. Das würde auch die zur Erstbeschreibung etwas abweichenden Proportionen erklären.
Medianer Schnitt
Das Fehlen einer durchgehenden Beschuppung und die flexible Kutikula sind Kennzeichen der Gattung Ichthydium. Die typische zangenförmige Furka der Tiere stellt I. tanytrichum eindeutig in die Untergattung Furficulichthys, innerhalb der die Art durch Körperform und fehlende Beschuppung eindeutig festgelegt werden kann.
Dorsal: “Sinnesschuppen”, aus denen die Tasthaare entspringen
Weitere Artmerkmale sind die dreieckigen “Sinnesschuppen”, aus denen die hinteren Tasthaare entspringen. Das vordere Paar Tasthaare sitzt auf kleinen Papillen. Weiter Schuppen sind auf der Dorsalseite nicht vorhanden.
Ventral: In der Bauchregion sind die Wimpernbänder in Einzelbüschel aufgelöst
Auf der Bauchseite fallen die langen Wimpern auf, mit denen sich das Tier fortbewegt. Mit ca. 25µm Länge sind sie namensgebend für diese Art (“tanytrichum” = “langhaarig”). Typisch für diese Art ist, dass diese lokomotiven Cilien nicht - wie ansonsten bei Gastrotrichen üblich - in zwei durchgehenden Wimpernbändern organisiert sind, sondern in einzelnen Wimpernbüschel stehen. Terminal sind schwach die beiden großen, rechteckigen Terminalplatten zu erkennen.