Die kleine Welt der Süsswasser-Gastrotrichen
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Haltidytes crassus

  • Ordnung: CHAETONOTIDA Remane, 1925
    • UnterOrdnung: PAUCITUBULATINA d'Hondt, 1971
      • Familie: DASYDYTIDAE Daday, 1905
        • Unterfamilie:
          • Gattung: Haltidytes Remane, 1936
            • Art: crassus Greuter, 1917
scetch
(nach (Greuter, 1917))
Länge ( flaschenförmig ):
200 µm - 209 µm

Breite:
95 µm - 107 µm

Kopfbreite ( fünflappig ):
58 µm - 60 µm

Halsweite:
43 µm µm

Furkalänge:


Haftröhrchen (keine):


Pharyx ( zylindrisch ):
63 µm

Munddurchmesser ( rund ):
unbekannt

Dorsale Schuppen:
keine Schuppen; 5 Paar sich nicht überkreuzende elastische, den Körper überragende Stacheln; je zwei Stacheln beginnen ventral

Ventrale Schuppen:
keine Schuppen; 3 Paar lange Sprungstacheln (100 - 240 mm); hintere überragen den Körper um eine Körperlänge und überkreuzen sich

Ökologie:
über Schlamm, früher häufig, imzwischen selten

Ähnliche Arten:
H. festinans : geringere Anzahl von Sprungstacheln

Besonderheiten:
Setae stehen auf deutlichen Papillen

Fundorte:


Haltidytes crassus war zur Zeit seiner Erstbeschreibung eine relativ häufige Art. Seither ist - wohl durch den Einfluss der industriellen Landwirtschaft - dieser hübsche Gastrotrich sehr selten geworden.
Das Hauptmerkmal von H. crassus sind die fünf dorsalen und drei ventralen “Sprungsstacheln”, mit denen sich das Tier bei Bedrohung aus der Gefahrenzone katapultiert.

dorsal Dorsal; ds: dorsale Stacheln (5 Paar)

Auffällig ist das lange, caudale und haarförmige letzte ventrale Stachelpaar, das den Körper weit überragt und sich in Ruhestellung überkreuzt. Zur schwimmenden Fortbewegung dienen drei Zilienringe am Kopf, während die für Gastrotrichen typischen ventralen Wimpernbänder zum Gleiten über das Substrat verwendet werden.

ventral
Ventral; cr: 3 Zilienringe zur Fortbewegung; js: Sprungstacheln; cs: lange Caudalstacheln; se: Seta auf Papillen

Die hinteren Tasthaare stehen - wie bei allen Mitglieder der Gattung Hatidytes - auf deutlichen Papillen.

median
Median; br: “Gehirn”; ph: Pharynx; oo: reife Eizelle; in: “Darm”; mf: Muskelfasern, die die Sprungstacheln bewegen

Die innere Anatomie wiest einige Besonderheiten auf. So sind deutliche Muskelfasern zu sehen, die an den Ansatzstellen der Sprungstacheln ankoppeln. Klebedrüsen und die zugehörigen Kleberöhrchen sind bei diese Gattung nicht vorhanden.

Die typische Bewegungsart und das Verhalten der Tiere ist in dem folgendem YouTube-Video gut zu sehen:

Youtube-Player
Film über Haltidytes crassus


Literatur:

(Greuter, 1917)