Die kleine Welt der Süsswasser-Gastrotrichen
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Chaetonotus (P. ) cordiformis

  • Ordnung: CHAETONOTIDA Remane, 1925
    • UnterOrdnung: PAUCITUBULATINA d'Hondt, 1971
      • Familie: CHAETONOTIDAE Gosse, 1864
        • Unterfamilie: CHAETONOTINAE Kisielewski, 1991
          • Gattung: Chaetonotus Ehrenberg, 1830
            • Untergattung: Primochaetus
              • Art: cordiformis Greuter, 1917
scetch
(nach (Greuter, 1917))
Länge ( flaschenförmig ):
190 µm - 225 µm

Breite:
30 µm - 54 µm

Kopfbreite ( fünflappig ):
30 µm - 32.5 µm

Halsweite:
20 µm - 21 µm

Furkalänge:
30 µm - 31 µm

Haftröhrchen:
75% der Furka

Pharyx ( terminal leicht geschwollen ):
31 µm - 40 µm

Munddurchmesser ( rund ):
unbekannt

Dorsale Schuppen:
7 Reihen mit fe 20 dünnen, querovalen bis verkehrt herzförmigen Schuppen, die sich nur wenig berühren; Stacheln (10-39 µm) entspringen etwas hinter Schuppenmitte; Nebenspitze relativ weit vom distalen Ende entfernt; drei Paar lange laterale Stacheln (34-46 µm) überragen die Zehen um das doppelte ihrer Länge; zwischen den Zehen 3 dorsale Stacheln, die die Zehen etwas überragen

Ventrale Schuppen:
Ventrales Zwischenfeld mit +11 Reihen kurz bestachelter winzigen Schuppen

Ökologie:
Moorgewässer, zwischen Falllaub; häufig

Ähnliche Arten:
C. (P. ) heideri : Stacheln sind abgeknickt;

Besonderheiten:
Brutpflege: dekorieren der Eier mit Detritus; var. bernensis hat keine Nebenspitzen

Fundorte:

Ch. cordiformis zeigt im Querschnitt den typischen Aufbau limnischer Gastrotrichen. Auffallend sind die relativ wenigen, langen und stark gebogenen Schuppenstacheln:

Querschnitt
Ch. cordiformis: Querschnitt

In der Seitenansicht zeigt sich die enorme Länge der mit einer Nebenspitze versehenen Stacheln:

Seitenansicht Ch. cordiformis: Seitenansicht

Diese  langen Stacheln erschweren es sehr, gute Fotos von den Tieren zu machen, da das Festlegen der Tiere mit dem Deckglas die natürliche Anordnung der Stacheln stark stört. Deshalb sollte versucht werden, das Erscheinungsbild der Tiere freischwimmend zu erfassen:

schwimmend
Ch. cordiformis: freischwimmendes Exemplar mit Fokus auf die Schuppenstacheln

Hochauflösende Aufnahmen werden erst bei etwas gepressten Tieren möglich. Erst hier wird die rundliche Schuppenform mit den mit einer Nebenspitze versehenen Schuppenstacheln sichtbar. Die Nebenspitze sitzt relativ weit von dem Stachelende der Tiere entfernt.

Stachelschuppen
Ch. cordiformis: Stachelschuppen mit Nebenspitze

Viele der gefundenen Exemplare wiesen eigenartige kugelförmige Körper im Inneren auf, die ich für (Dauerformen? von) Parasiten halte:

Parasiten
Ch. cordiformis: kugelförmige Einschlüsse

Die Schuppen der Tiere sind erst nach dem Ablösen gut beurteilbar. Hier erkennt man die namesgebende “Herzform” der rundlichen Schuppen mit Einbuchtung:

Schuppen Ch. cordiformis: herzförmige Schuppen

Ch. cordiformis ist einer der wenigen Gastrotrichen, der nach der Eiablage eine Art “Brutpflege” betreibt. Nach der Eiablage transportiert die Mutter Detritus aus der Umgebung des Ablageortes in Ihrem Pharynx zum EI und klebt dieses Material an die Eischale. Im Ergebnis werden die Eier vollständig von Detritus bedeckt und durch ihn vor Feinden geschützt:

Brutpflege
Ch. cordiformis: Brutpflege - Film durch anklicken starten


Literatur:

(Greuter, 1917)